Ein Lesetext zur Durchlässigkeit

Morgenlektüre
Heute Morgen bin ich über ein Wort gesolpert. „Ozean“ werden. Das Zitat eines großen Lyrikers und Welterkenners, Sängers und Liedpoeten von Weltruf, klang den ganzen Morgen in mir als poetischer Aspekt der Durchlässigkeit des Seins nach.
If you don’t become the ocean, you’ll be seasick every day.
– Leonard Cohen(Wenn du nicht der Ozean wirst, wirst du jeden Tag seekrank sein.)
Nachklang
Es ist ein Satz, der sich nicht erklären lässt –
aber etwas in uns erinnert.
Etwas, das weiß, was gemeint ist,
noch bevor ein Begriff erscheint.
Der Ozean – das ist das Sein.
Nicht das, was ich denke, nicht das, was ich tue.
Sondern das, was trägt, bevor ich beginne.
Ein Feld, das nicht fragt, nicht fordert, nicht bewertet.
Wenn ich es vergesse, schwankt meine Welt.
Ich richte mich aus – an Dingen, an Menschen, an Ideen –
und verliere den Grund unter mir.
Denn diese Dinge sind nicht fest.
Sie bewegen sich.
Ich kann mich an ihnen nicht lange halten.
Wenn ich aber eintauche, in das was trägt,
wenn ich zurückkehre in das, was schon da ist,
wenn ich den Widerstand loslasse –
gegen das Jetzt, gegen das Nichts, gegen mich –
dann höre ich auf, seekrank zu werden.
Dann bin ich kein Schiff.
Ich bin der Ozean.
Ich bin nicht unterwegs.
Ich bin da.
Systemische Randnotiz
Zum Zustandekommen dieses Textes im Begriffssystem zur Durchlässigkeit des Seins
Dieser Text entstand aus einem Moment poetischer Durchlässigkeit – einem inneren Zustand, in dem Denken nicht zielgerichtet funktioniert, sondern offen ist für das, was bereits da ist.
Er zeigt den Permeaspekt der Rückbindung an das tragende Feld:
Nur wer sich dem Feld anvertraut, wird nicht mehr von der Welt geschüttelt.
In den Begriffen des Systems zur Durchlässigkeit des Seins:
Liebe ist die nicht-funktionale Substanz, in der jede echte Begegnung wurzelt.
Präsenz ist der Zustand, in dem Durchlässigkeit möglich wird.
Denken wird hier nicht benutzt, sondern strömt von selbst.
Erkenntnis entsteht nicht durch Wollen, sondern durch Öffnung.
Der Text erklärt nicht, er lässt geschehen –
als ein Moment der Rückbindung.
Er ist keine Anleitung. Kein Dogma.
Nur eine Einladung zur Erinnerung an das, was uns trägt.
Informationen
Auf dieser Seite und menschundkultur/liebe finden Sie/findest du Zugang zum Originaltext des Buches „Liebe? Keine Option. Begriffssystem zur Durchlässigkeit des Seins“.
Zugang zum Buch gibt es hier:
ausderLiebe
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