Kultur

Kultur ist die Spur, die wir hinterlassen, wenn wir Welt miteinander teilen.
Ein flüchtiges Muster aus Klang, Geste und Sinn –
nicht Wahrheit, sondern Einladung.
Sie zeigt nicht das Ganze,
aber sie erinnert daran,
dass wir getragen sind –
immer schon,
bevor ein Wort fällt.

Kultur ist das, was entsteht, wenn Menschen miteinander leben, sprechen, fühlen und sich die Welt erklären. Sie gleicht einem gemeinsamen Muster aus Worten, Handlungen und Bildern, das Orientierung bietet. Dieses Muster kommt nicht von außen, sondern entsteht aus dem Zusammenspiel unserer Wahrnehmung, unserer Sprache und dem, was wir voneinander spüren.

In diesem Verständnis ist Kultur nichts Festes und keine bloße Sammlung von Regeln. Sie ist eine bewegliche Form, die zeigt, wie wir Welt erleben und gestalten – wie wir Bedeutung schaffen. Sie ähnelt einer gemeinsamen Landkarte, die uns Wege weist, aber nie das gesamte Gelände zeigt. Und wichtig: Kultur ist keine Wahrheit. Sie ist ein Zugang zur Wahrheit – wenn sie offen bleibt, wenn sie durchlässig ist.

Kultur ist also kein Ziel. Sie ist Ausdruck. Ausdruck dessen, wie wir das Sein – das, was uns alle trägt – in unseren Alltag übersetzen. Besonders wertvoll wird sie dort, wo sie nicht nur funktioniert, sondern spürbar macht, dass mehr in uns und zwischen uns liegt: dass wir verbunden sind – über alles hinaus, was wir sagen oder tun können.


Auf dieser Seite lesen Sie gerade eine Anwendung, meiner im Buch „Liebe? Keine Option.“ entworfenenen theoretischen Selbsteschreibung eines strukturell durchlässigen Systems.

Andersen Storm, 2025