Die flache Linie

Poetisch-philosophisches Denkstück zum „Begriffsystem zur Durchlässigkeitdes Seins“

von Andersen Storm

Alles entwickelt sich.
Vom Einfachen zum Komplexen,
vom Ursprünglichen zum Verfeinerten,
vom Kleinen zum Großen.

Doch vielleicht glauben Menschen das nur,
weil sie in Linien denken.
Weil ihr Denken zwei Achsen hat:
Zeit – und das, was sie Fortschritt nennen.

Sie zoomen hinein,
um zu erkennen,
was nicht für ihre Augen gemacht ist.
Sie beobachten,
was nur sichtbar wird,
wenn es von außen belichtet wird.

Sie nennen das Erkenntnis.
Doch was, wenn es nur Projektion ist?

Möglicherweise ist die Welt nicht aufsteigend,
nicht fest auf Fundamente gefügt,
sondern durchlässig.
Weder einfach noch komplex,
sondern im Wandel,
situativ tief und flach zugleich.

Der Irrtum liegt nicht in der Welt –
er liegt in der Fläche,
auf die der Mensch sie projiziert.


Metadaten

„Die flache Linie“
Ein poetisch-philosophisches Denkstück über Projektion, Komplexität und die Vorstellung von Entwicklung.
Bezugnehmend auf das Begriffssystem zur Durchlässigkeit des Seins von Andersen Storm, 2025.
Erstveröffentlichung auf menschundkultur.de, 2025-06-26

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