Auszug aus „Andersen Storms Worte des Jahres 2020“, Glossen
Was wären wir ohne die Kunst?! Ohne Kunst wäre es still? Ohne Lärm wäre es still. Wozu brauchen wir denn die Kunst in Zeiten der Pandemie? Und welche davon brauchen wir, wann und wenn ja, wie viel davon? Wäre ich ein Wissenschaftler, hätte ich diese Fragen nicht aufgeschrieben. Man müsste sie ja dann beantworten, oder wenigstens wissen, auf welchem Wege man zu einer Beantwortung kommen könnte. Bin ich nicht. Weiß ich ja nicht. Muss ich auch nicht wissen. Beinah hätte ich noch mal Glück gehabt. Nun bin ich aber Künstler. Ich mache Lieder und schreibe unlustige Texte, die ich gekonnt vorlese. Freunde, das muss reichen. Ich kann also aufschreiben, was ich als Betroffener von Kunst, Kultur und dem Leben als solches halte. Soll ich? Nicht die Augen verdrehen, liest sich sonst ganz schwer!
Also los: Jeder Mensch lebt sein eigenes Leben und, wenn er ehrlich ist und etwas reflektiert, kennt auch nur dieses. Dann versucht er auch noch das Leben seines/-r eigens zugewählten Mitmenschen zu verstehen und ist dann, wieder ehrlicherweise, ausgelastet. Bis an das Lebensende. Oder er sagt: Was kost‘ die Welt, pfeif auf‘s Verstehen! Es geht ums Entdecken und Aufzeigen aus unerwarteten Blickwinkeln. Kunst. Konfrontation mit anderen Welten als der eigenen.
Und ab da schon kommt es auf den Rezipienten an. Nimmt er an, lehnt er ab? Was sieht, riecht, schmeckt, fühlt, empfindet er plötzlich? Macht ihn das an, reicher, glücklicher, betroffener, klüger, offener? Ja?
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ISBN: 978-3-9822740-0-3
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